Mittwoch, 7. September 2016

Zopf, Mango biche und eine Verletzung...

Am vorletzten  Wochenende habe ich zusammen mit meiner jüngsten Gastschwester Luna Zopf gemacht. Jedoch ist der Backofen meiner Gastfamilie sehr klein und sie haben auch kein Backblech. Deshalb haben wir versucht, den Zopf in einer Glasschale zu backen. Wegen der geringen Höhe des Backofens bekam der Zopf oben zu viel Wärme ab und unten, von der Glasschale umgeben, fast keine. Der Zopf wurde zwar nicht wirklich schön, aber meiner Gastfamilie hat er trotzdem sehr geschmeckt!
Am gleichen Wochenende fuhren wir auch noch nach Zipaquirá (ca. 2 Stunden Autofahrt nordwärts), da meine Gastmutter Gina dort ein Treffen hatte. Währenddessen besichtigten mein Gastvater Jesus, Luna und ich das Städtchen. Es hat eine alte Kirche und davor einen grossen Platz, der von hübschen Häusern umgeben ist. Auch probierte ich zum ersten Mal "Mango biche", dies ist noch nicht ganz reife (und somit nicht süsse) Mango. Diese wird eingespannt und in spaghettiartige Streifen "gehobelt". Danach wird die Mango mit süssen Saucen oder Salz gegessen. Mir schmeckte dies sehr!
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Pfirsichverkauf -  die Ladefläche eines Pickups genügt :)
Einkaufzentrum in Zipaquirá
Am letzten Mittwoch habe ich in der Pause zusammen mit Klassenkameraden Ultimate gespielt. Wir spielten auf der Rasenfläche des Colegio, diese hat jedoch am Übergang zu den Steinplatten des Weges Unebenheiten. Ich rannte also dem Frisbee nach, da die „Endzone“ auf dem Steinplattenweg war. Dabei „verknickste“ ich mir bei dieser Unebenheit den rechten Fuss. Diesen hatte ich mir schon einmal vor zwei Wochen beim Fussballspielen auf dem selben Rasen „verknickst“. Nach dem „Verknickser“ hat mir ein Lehrer sofort Voltaren-Salbe auf meinen Knöchel geschmiert. Der Fuss aber schwoll extrem schnell an. Also hat ihn mir der Lehrer auch noch eingebunden. Auch rief der Lehrer meine Gasteltern an. Danach besuchte ich wieder den Unterricht, da meine Eltern beide bei der Arbeit waren. 

Nach der Schule gingen wir dann zum Arzt ins Spital. Ich wurde direkt mit einem Rollstuhl am Patienteneingang abgeholt. 
Hochmotiviert... :)
Zuerst meldeten wir mich an, danach mussten wir über eine Stunde im vollen Wartebereich warten. Schliesslich konnten wir in den Orthopädiebereich, wo wir nochmals 30 Minuten warten mussten, bevor der Doktor meinen Knöchel anschaute. Der Doktor meinte, dass es nicht schlimm sei, er wolle aber zur Sicherheit noch eine Röntgenaufnahme machen. Also mussten wir erneut über eine Stunde warten, bis mein Knöchel endlich von einem alten Röntgenapparat geröntgt wurde.
Röntgenapparat
Wieder eine halbe Stunde warten, dann mussten wir wieder zum Doktor. Dieser verkündete mir, dass mein Knöchel verstaucht sei. Deshalb wickelte er ihn dann mit sehr viel Verband ein und sagte mir, dass ich den rechten Fuss für 15 Tage (!) nicht belasten dürfe und währenddessen logischerweise auch keinen Sport machen dürfe :(
Nach 15 Tagen muss ich dann erneut ins Spital zur Kontrolle und dann kommt hoffentlich der Verband wieder ab!

Um meinen Knöchel zu schonen ging ich Donnerstag und Freitag nicht zur Schule. Im Haus konnte ich mich nur auf meinem Stockwerk zwischen meinem Bett und dem Badezimmer hin- und her bewegen, Treppen gehen durfte ich erst ab Montag. Ab dann ging ich auch wieder zur Schule. Mein Essen wurde mir aufs Zimmer gebracht, da ich nicht ins Esszimmer runter konnte. Seit Sonntag habe ich immerhin Krücken, damit ich nicht immer auf einem Bein herumhüpfen muss und auch Treppen gehen kann. 
Der Doktor hat es mit dem Verband sehr gut gemeint... Ich komme in keine meiner Hosen mehr herein! Jetzt muss ich die ganze Zeit Trainerhosen anhaben, denn diese haben unten am Ende einen Reissverschluss. So komme ich wenigstens in diese hinein. 
Aber das Duschen mit Verband (den ich nicht abnehmen darf!) und auf einem Bein ist sehr schwierig. Der Verband sollte nicht nass werden, deshalb wickeln wir meinen rechten Fuss in Plastiksäcke. Und in der Dusche rutscht man auf nur einem Bein schnell aus, deshalb muss ich jetzt auf einem Plastikstuhl sitzend duschen.
Eingewickelt...

Auch in der Schule ist es mit Krücken viel schwieriger. Ich bin sehr langsam damit, ausserdem ist mein Klassenzimmer im 2. Stock, somit muss ich oft Treppen hoch- und runter gehen, auch habe ich wegen den Krücken keine Hände frei, um mein Material herumzutragen. Aber meine Klassenkameraden sind diesbezüglich sehr hilfsbereit. 

Wenn man einen Fuss nicht benutzen kann/darf, so ist man im Alltag richtig beeinträchtigt. Es wurde mir erneut klar, wie wichtig zwei intakte Füsse sind!

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