Montag, 24. April 2017

Monate Januar und Februar

Im Januar hatte ich immer noch Schulferien, zeitweise auch meine Gastgeschwister und meine Gastmutter.
In der 2. Januarwoche kam Andy nach Bogotá. Andy ist ein Chilene, der letztes Jahr mit meiner Gastschwester Daniela zusammen im Austausch in Deutschland gewesen ist. Zusammen mit Andy wollten wir ein paar Tage Wärme an der Karibikküste von Kolumbien tanken und flogen daher Mitte Januar nach Santa Marta in die Ferien.
Wir flogen von Bogotá aus nach Santa Marta (1,5 Stunden Flugdauer), bezogen unser Apartment in einem "Hochhaus" und gingen noch an den Strand und erkundeten die Umgebung.


Blick beim Abflug auf Bogotá hinunter
Meer in Sicht
Strand bei Nacht

Die folgenden Tage verbrachten wir mehrheitlich am Strand und manchmal auch am Pool. Es war toll, bei sommerlichen Temperaturen Sonne und Wärme zu tanken! Da Bogotá auf 2640 M.ü.M. liegt, wird es hier leider nie richtig warm (aber auch nicht richtig kalt).

Strandverkäufer mit Kokosmilch direkt aus der Nuss

Den letzten Tag verbrachten wir ebenfalls noch am Pool und am Abend flogen wir dann nach Bogotá zurück. Die Zeit in Santa Marta verging viel zu schnell!

"Hochhaus" mit unserem Apartment
Zurück nach Bogotá...

Nach der Reise nach Santa Marta hatte ich immer noch keine Schule.

In der darauffolgenden Woche kam auch noch ein Kollege von Daniela aus Venezuela, den sie ebenfalls im Austauschjahr in Deutschland kennengelernt hatte, nach Bogotá. Der Chilene und Venezolaner unternahmen viel mit Daniela, gingen dann aber nach 1 Woche wieder nach Hause.

Ich genoss die verbleibenden Ferientage sehr. Ausschlafen, Dinge mit anderen Austauschschülern unternehmen, Einkaufszentren kennenlernen, Bogotá erkunden...

Mit einigen deutschen Austauschschülern fuhr ich durch die halbe Stadt (8 Millionen Einwohner), nur um Döner zu essen. Dazu gibt es zu sagen, dass es in Kolumbien fast keine Dönerbuden gibt, nur einige in Bogotá (jedoch mögen die kolumbianischen Austauschschüler, welche in Europa im Austausch waren, Döner sehr gerne). Doch wir wurden herbe enttäuscht, da der Döner einfach nicht wie in Deutschland/der Schweiz schmeckte. :(

Im Januar wurde ich zusammen mit Ana Vitoria und Franziska von einer Rotarierin meines Gastclubs zu einem Ausflug auf den Montserrate eingeladen. Franziska bekam aber keine Erlaubnis, also gingen Ana Vitoria und ich ohne Franziska auf den Montserrate. Doch bevor wir überhaupt mit der Standseilbahn hochfahren konnten, mussten wir Schlange stehen, was an Wochenenden so üblich ist. Schließlich schafften wir es doch noch auf die Standseilbahn, von welcher man einen tollen Blick auf dir Stadt hinunter hat.
Es geht los...
Ausblick von weiter oben

Doch dies ist gar nichts im Vergleich zur Aussicht von ganz oben! Der Ausblick ist spektakulär!

Häuser so weit das Auge reicht... Wobei der südliche Teil der Stadt deutlich ärmer ist als der Norden der Stadt.



Wir waren an einem Sonntag auf dem Montserrate, weswegen es sehr viele Leute hatte, die meisten davon waren jedoch Kirchgänger. Jedoch hörte man auch sehr viele ausländische Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch...

Für die Rückkehr in die Stadt hinunter verwendeten wir nicht mehr die Standseilbahn, sondern die Seilbahn. Ziemlich witzig, wie die Kolumbianer bei jedem Masten und dem anschliessenden Schaukeln der Kabine aufschreien, als wären sie Asiaten in der Titlisbahn.


Es ein sehr toller Sonntagsausflug, bei dem ich einen neuen "Teil" von Bogotá kennengelernt habe. 

Ende Januar waren auch bei mir die Ferien mal zu Ende... Die Schule begann erneut. Und ich war jetzt “endlich" in der 10. Klasse angekommen! Aus meiner Klasse sind alle wieder aus den Ferien zurückgekehrt (niemand hat auf eine andere Schule gewechselt), jedoch kamen einige erst 2 Wochen später, da sie noch auf Reisen waren (das geht hier in Kolumbien ohne Probleme!). Zur Schulklasse aus dem 2016 kamen aber noch neue Schüler hinzu, jedoch nicht alle gleich zum Schuljahresbeginn: Alle paar Tage kam der Schulkoordinator wieder mit einem neuen Schüler/einer neuen Schülerin und stellte ein neues Pult ins Klassenzimmer, welches jetzt ziemlich voll ist (6 neue Schüler).

In der Schule geht es weiter wie letztes Jahr. Aber wir haben jetzt neu Philosophie, Finanzmathematik, Trigonometrie, Cátedra de la Paz, sowie Chemie. Dafür verschwanden  Biologie, Mathematik, Sociales und Musik vom Stundenplan. Zu Cátedra de la Paz: Dies ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Schulfach, in welchem über das aktuelle Weltgeschehen, den Friedensprozess in Kolumbien, sowie Friedensprozesse weltweit diskutiert wird. Mir gefällt dieses Schulfach sehr.

Der Monat Februar war schon fast wieder routinemäßig: Schule den ganzen Monat lang.
Die bedeutete Aufstehen um 5:30 Uhr, Schulbus um 6:15 und dann von 8:00 bis 16:00 Schule, bevor es dann wieder mit dem Schulbus nach Hause ging.

In der Schule machten wir einen Ausflug auf eine Finka ausserhalb der Stadt. Ziel des Ausflugs war es, den Klassenzusammenhalt zu stärken. Die Fahrt zur Finka dauerte fast 3 Stunden, aber auf der Finka waren wir nur 4 Stunden. Während dieser Zeit machten wir Gruppenaktivitäten, bei dem es vor allem ums genaue Zuhören ging. So sollten wir z.B. in 2 Gruppen gegeneinander möglichst schnell einen Parkour absolvieren. Doch davor gab uns der Übungsleiter noch 15 Minuten lang Instruktionen, wie wir den Parkour auch zu bewältigen hatten. Ein Grossteil der Informationen war unwichtig, dennoch gab es während des 15 minütigen Instruktion ziemlich viele nützliche Informationen,  welche es herauszufiltern galt. Natürlich schaffte dies kein Team, weswegen wir den Parkour etliche Male wiederholen mussten, da uns der Übungsleiter am Ende erklärte, dass wir bereits beim 1. Element Fehler gemacht hätten. Der Parkour an sich bestand aus vielen Balanceübungen: Holzteller an Seilen, gespannte Seile zwischen Bäumen, Reifen zum Hindurchsteigen, viel zu niedrigen Tunnels zum Hindurchkriechen (Kopfschmerzen und dreckige Hosen vorprogrammiert) und Slaloms, welche in einer bestimmten Reihenfolge und auch noch vorschriftsgemäss absolviert werden mussten.
Wir verbrachten so ziemlich den ganzen Tag damit, immer wieder das selbe zu wiederholen, aber dabei die Fehler der vorherigen Male vermeidend.
Nach den Aktivitäten und einem kleinen Mittagessen fuhren wir zurück zur Schule, kamen dabei aber in den Abendverkehr, wodurch die Rückkehr länger dauerte als die Hinfahrt. In der Schule wurden wir dann von den Schulbussen abgeholt, danach dauerte es nochmals über 1 Stunde bis nach Hause.


Im nächsten Blogeintrag werde ich von meinen Erlebnissen im Monat März berichten, welcher auch die 2. Rotaryreise beinhaltet.