Montag, 15. August 2016

Organisieren...

Die letzte Woche organisierten wir Dinge für mein Austauschjahr und auch für das Jahr meiner Gastschwester Ana Maria in Brasilien. Am Montag gingen wir ins "gefährliche" Zentrum Bogotás, um Gastgeschenke für Ana Maria zu kaufen. Auch schauten wir nach Kleidung für meine Schuluniform.
Dazu noch etwas Spezielles... Wir parkierten unser Auto auf einem Parkplatz, aber als wir zurückkehrten, war das Auto kompett von anderen Autos umstellt! Also haben wir zusammen mit dem "Einweiser" (hier hat es bei allen Parkplätzen "Einweiser", diese Helfen beim Einparkieren, dafür gibt man ihnen ein "Trinkgeld") Autos weggeschoben, bis wir wieder wegfahren konnten :)
Handwerksmarkt
Dienstag gingen wir nicht in die Stadt, da wir das Auto nicht benutzen durften. Dazu ist zu sagen, dass es in Bogotá viel Verkehr hat und man manchmal nur im Schritttempo vorwärtskommt. Um einem noch grösseren Verkehrschaos vorzubeugen, wurde eingeführt, dass zu gewissen Tageszeiten nur die Autos mit gerader, respektive die mit ungerader Nummer auf dem Nummernschild fahren dürfen. Dies wird von der Polizei auch kontrolliert und führt bei Verstoss zu Bussen. Am Samstag aber gibt es keine solche Regelung, was dazu führt, dass es viel mehr Verkehr hat. Die "TransMilenio"-Busse in Bogotá aber haben wegen dem vielen Verkehr auf der Strasse eine eigene abgegrenzte Fahrspur, damit sie schneller vorankommen. Diese Busse haben auch fixe Haltestellen.
http://alaskavelo.blogspot.com.co

Es gibt aber auch kleinere Busse ("Urbano"), die man einfach an den Strassenrand heranwinkt oder an ihren Haltestellen wartet und dann einsteigt, jedoch fahren diese auf den normalen Strassen, sind also nicht so schnell wie die "TransMilenio"-Busse. In Bogotá hat es auch extrem viele gelbe Taxis, die relativ billig sind. Auch diese winkt man einfach zu sich an den Strassenrand. Meine Gastfamilie hat mir aber erklärt, dass die Taxifahrer nur einen Tag pro Woche als Taxifahrer arbeiten dürfen, da sonst zu viele Taxis unterwegs wären!
blaue "Urbano"-Busse und gelbe Taxis
Mittwoch gingen meine Gastmutter Gina und ich ins Migrationszentrum, um mein Visum zu bestätigen. Ich musste nochmals ein Blatt mit meinen Angaben ausfüllen (diese musste ich aber auch schon für das Einholen des Visums in der Schweiz angeben). Danach warteten wir zwei Stunden lang in einem Wartesaal mit zu wenigen Stühlen. Dummerweise ist auch noch das System zusammengebrochen, was das Warten nochmals verlängerte. Danach konnte ich endlich meinen Pass mit dem Formular abgeben. Danach hiess es wieder warten, bevor ein Mitarbeiter dann endlich meine Angaben ins System eingab. Nun musste ich jedoch nochmals warten, bevor für meinen  Ausweis ein Foto von mir gemacht und meine Fingerabdrücke eingescannt wurden.
Donnerstag gingen meine Gastmutter und ich zu meiner Schule "Inglaterra Real", um mich dort anzumelden. "Inglaterra Real" ist eine Privatschule, die mit dem Auto ca. 15 Minuten von meinem Zuhause entfernt ist. Mein Name und meine Angaben wurden in ein Buch eingeschrieben, ich bin Schüler Nr. 167. Auch probierte ich meine blau-weiss-rote Sportuniform an. S und M sind mir zu kurz, L ist von der Länge her gut, aber viel zu breit. Ich habe jetzt trotzdem ein L, aber dieses brachten wir zu einer Schneiderin, um es anpassen zu lassen. Dies ist hier (wie so vieles) viel günstiger als in der Schweiz. Meine Gastmutter bezahlte auch gleich noch die Schulgebühren. Mein Sportlehrer führte mich auch noch auf dem Schulgelände herum und stellte mich allen Lehrpersonen und meiner zukünftigen Klasse (ich werde die 9. Klasse besuchen, da die Schüler in der 9. 15-16 Jahre alt sind) vor. Meine Schulklasse hat ein bisschen mehr als 20 Schüler und Schülerinnen. Sie waren sehr freundlich zu mir. Das Schulgelände ist klein und übersichtlich. Es hat Schüler vom Kindergarten bis zur 11. Klasse, wobei es pro Jahrgang aber nur eine Klasse gibt. Als mein Sportlehrer ihnen erklärt hat, dass ich ein Austauschschüler aus der Schweiz bin, sind mir die ganze Zeit kleinere Kinder nachgelaufen und haben "Hola" gerufen, bis sie schliesslich von ihrer Lehrperson beruhigt wurden :) Die Lehrer scheinen nett zu sein, jedoch nahmen sie die Bitte meines Sportlehrers, langsam mit mir zu sprechen, ein bisschen zu ernst "Hooooolaaaaaaa, yoooooooo soooooooyy....".
Auf dem Schulgelände wurde ich von vielen angestarrt, weil ich neu bin und helle Haare habe (für die Kolumbianer bin ich blond). Ich war ein bisschen damit überfordert, dass mir viele Leute Fragen stellten und mit mir sprechen wollten. Aber mein erster Eindruck der Schule ist sehr positiv!
hinten der "Klassenzimmerkomplex", rechts das Kantinengebäude, links die Labore

Sportuniform
Die nächsten Tage brauchten wir, um alles für den Austausch meiner Gastschwester Ana Maria zu organisieren. Samstag besuchten wir noch den Gottesdienst, auch um für die Reise von Ana Maria den Segen zu holen. Die Kirche hat sogar gleich ein eigenes Parkhaus, man kann direkt vom Parkhaus über eine Treppe in die Kirche gelangen. Auch werden alle Kirchenlieder (es wird mehr gesungen als in der Schweiz) auswendig gesungen, dazu wird auch noch geklatscht. In der Kirche hat es keine Orgel, dafür werden die Lieder mit verstärkter Gitarre begleitet. Es hat keine Ministranten, sondern Erwachsene übernehmen deren Aufgaben.
Am Sonntag standen wir dann bereits um 2:30 Uhr auf, um mit Ana Maria auf den Flughafen zu gehen. Dort verabschiedeten wir sie nach Brasilien. Aber anders als bei mir in der Schweiz war hier am Flughafen die halbe Verwandschaft versammelt: Eltern, Geschwister, Grosseltern, Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen, Kolleginnen...
Schon frühmorgens hat es viele Leute am Check-In...

Flughafen Bogotá
Am Dienstag beginnt dann mein Schulalltag...

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